478:0 Nun sich der Tag geendet hat
478:1 Nun sich der Tag geendet hat und keine Sonn mehr scheint, schläft alles, was sich abgematt' und was zuvor geweint.
478:2 Nur du, mein Gott, hast keine Rast, du schläfst noch schlummerst nicht; die Finsternis ist dir verhasst, weil du bist selbst das Licht.
478:3 Gedenke, Herr, doch auch an mich in dieser schwarzen Nacht und schenke du mir gnädiglich den Schutz von deiner Wacht.
478:4 Zwar fühl ich wohl der Sünden Schuld, die mich bei dir klagt an; ach, aber deines Sohnes Huld hat g'nug für mich getan.
478:5 Den setz ich dir zum Bürgen ein, wenn ich muss vors Gericht; ich kann ja nicht verloren sein in solcher Zuversicht.
478:6 Weicht, nichtige Gedanken, hin, wo ihr habt euren Lauf, ich baue jetzt in meinem Sinn Gott einen Tempel auf.
478:7 Drauf tu ich meine Augen zu und schlafe fröhlich ein, mein Gott wacht jetzt in meiner Ruh; wer wollt doch traurig sein?
478:8 Soll diese Nacht die letzte sein in diesem Jammertal, so führ mich, Herr, in' Himmel ein zur Auserwählten Zahl.
478:9 Und also leb und sterb ich dir, du Herre Zebaoth; im Tod und Leben hilfst du mir aus aller Angst und Not.